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Aufgabe des Lymphsystems

Physiotherapie > Therapieangebot > Das Lymphödem
 

Lymphologie  -  ein Stiefkind der Medizin

Das Lymphgefäßsystems ist auch heute noch für viele Ärzte ein Buch mit sieben Siegeln. Die Leidtragenden sind dabei stets die Betroffenen selbst, denen aus mangelhafter Kenntnis nicht oder nur unzureichend geholfen wird. Das muss nicht sein, denn das Lymphsystem ist wissenschaftlich komplett erschlossen und die manuelle Lymphdrainage die einzige Therapieform die wissenschaftlich in ihrer Wirkung vollkommen nachweisbar ist.

Was ist das Lymphgefäßsystem?

Hierbei handelt es sich um einen halboffenen Kreislauf von Gefäßen in der die Lymphe fließt. Was aber versteht man unter „halboffen“ und was ist denn nun die „Lymphe“ selbst?
Lymphflüssigkeit:
Das ist eine in der Regel wasserklare, eiweißhaltige Körperflüssigkeit, die jeder schon mal gesehen hat, wenn er sich verletzt hatte. Sie tritt vor allem bei Schürfwunden an die Hautoberfläche, ist verantwortlich für die Immunisierung und den Verschluss (Schorf) der.
Halboffenes System:
Diese Flüssigkeit bewegt sich in einem eigenen Gefäßsystem, dem Lymphgefäßsystem, das parallel zum Venensystem des Körpers arbeitet. Während jedoch der Blutkreislauf durch das Herz in Schwung gehalten wird, besitzt das Lymphsystem keinen solchen Antriebsmotor. Das würde auch nicht funktionieren, weil die Lymphbahnen keinen geschlossenen Kreislauf bilden, sondern in der Peripherie des Körpers, im Zwischenzellgewebe, beginnen. Dort sammeln sie Gewebeflüssigkeit auf und transportieren diese in immer breiter werdenden „Kanälen“ bis zum rechten bzw. linken Venenwinkel, die sich ungefähr auf Höhe der Schlüsselbeine befinden. Deswegen spricht man also vom „halboffenen“ Lymphgefäßsystem.

Wenn das Lymphsystem keinen eigene "Pumpe" hat, wie wird dann die Lymphe im Körper transportiert ?

In der Gefäßwand der „größeren“ Lymphbahnen befindet sich eine feine Muskelschicht, die Dehnungsrezeptoren enthält, also Fühler, die dem zentralen Nervensystem melden, daß sich das Gefäß gerade füllt und dadurch dicker wird. Das ist deswegen möglich, weil sich in den Gefäßen in bestimmten Abständen Klappen befinden, die verhindern, daß die Flüssigkeit zurückfließt. Schwillt also zwischen zwei solchen Klappen das Gefäß zu sehr an, entsteht ein Dehnungsreiz, der dafür sorgt, daß die Muskeln sich zusammenziehen. Dadurch wird die Lymphe in Richtung Venenwinkel weiter gepresst. Man nennt dies Lymph-angio-motorik (wörtlich: „klares Wasser-Gefäß-Bewegung“). Ist der Mensch in Ruhe und liegt im Bett, reicht dieser Press-Mechanismus völlig aus. In Bewegung jedoch, allein schon beim Sitzen oder Stehen braucht er Unterstützung. Das Wunderwerk Körper weiß sich auf faszinierende Weise zu helfen. Er hat fünf Hilfsmechanismen entwickelt.
1. Die Muskelpumpe:                                                                                                                                         
Indem sich die großen Muskeln unseres Körpers zusammenziehen (=kontrahieren), drücken sie die in ihnen befindlichen Gefäßbahnen zusammen und pressen dadurch das Wasser dieser Bahnen wieder in Richtung Venenwinkel. Auf die gleiche Weise unterstützen sie übrigens auch die Venen.
2. Die Atmung:                                                                                                                                                 
Bei Belastung müssen wir tiefer Einatmen, dadurch erhöht sich der Druck im Bauchraum, der wiederum den Lymphtransport unterstützt. Das funktioniert jedoch nur bei der Bauchatmung so richtig gut, denn bei der Brustatmung weitet sich der Brustkorb aus, was zu keiner Druckerhöhung führt.
3. Die Gelenkpumpe:                                                                                                                                            
Stellen Sie sich eine dieser alten Pumpen mit einem Pumpenschwengel vor. Durch die Pumpbewegung wurde das Wasser in den Wassertrog befördert. Hier ist es ähnlich, durch die Bewegung in den Gelenken, wird die Lymphflüssigkeit weiter transportiert.
4. Pulsation der Arterien:                                                                                                                                     
Es ist schon phänomenal, wie sich der Körper zu helfen weiß. Dadurch daß die Lymphbahnen zum Teil ganz dicht neben den Arterien verlaufen, die ja auch periodisch dicker werden, wenn eine Blutwelle „durch rauscht“ (=Puls) werden so ebenfalls die Lymphbahnen komprimiert.
5. Bewegung der Eingeweide:                                                                                                                       
Sowohl die durch die Atmung bedingte Bewegung der Eingeweide, als auch eine vom zentralen Nervensystem unabhängige Eigenbewegung der Eingeweide, drücken die Lymphbahnen zusammen.

Welche Aufgabe hat das Lymphsystems?

Ich vergleiche das immer ganz gern mit einer Stadt. Da gibt es die großen Verkehrsadern, die dafür sorgen, daß der Kreislauf seine geregelten Bahnen läuft, doch das wäre nicht mehr möglich, wenn nach einem heftigen Platzregen alles unter Wasser stünde. Dieses Wasser wird in der Kanalisation entsorgt. Nach so einem Platzregen sind die Straßen auch wieder viel sauberer. So ähnlich wirkt unser Lymphsystem. In unserem Zwischenzellgewebe (=Interstitium) befinden sich Stoffe, namentlich Eiweise, Fette, andere Zellteile und Wasser (zum Spülen).  Bleiben diese Stoffe im Körper, würde ihn das langfristig (zer-) stören. Ähnlich wie das Regenwasser in den Straßen, den Dreck mit sich spült, zum nächsten Gully fließt und dort in der Kanalisation verschwindet, spült das Wasser im Körper all die Feststoffe in die Lymphkanäle.
Doch die Lympheflüssigkeit reinigt nicht nur die "Straßen" (= die Räume zwischen den Zellen) in unserem Körper, sondern versorgt die Zellen auch mit allem Notwendigen, was sie zum Leben brauchen (Sauerstoff, Fett, Eiweis, Zucker, Mineralstoffe, etc.

 
 
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