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Man ordnet dem LÖ mit fortschreitender Verschlechterung drei Stadien zu. Diese Verschlechterung basiert auf körpereigenen Prozessen, die auf die eine oder andere Weise (zum Beispiel OP, aber auch ein „Nicht-Beachten“ der empfohlenen Verhaltensregeln; s. u.) aktiviert wurden, zu Behinderungen des Lymphflusses geführt haben und zunehmend auch das Immunssystem an diesen Stellen einschränken.
Stellen Sie sich bitte mal vor, es schneit tagelang. (Oder denken Sie an große flächendeckende Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen.) Die Straßen sind immer schlechter zu befahren. Am Schluss geht gar nichts mehr. Sie kommen nicht mehr aus dem Haus vor lauter Schnee und es ist auch unmöglich geworden, zu ihrem Haus durch zu dringen. Sie können dadurch weder Einkaufen noch ihren Müll entsorgen. Die Feuerwehr und Arzt schaffen es auch nicht bis zu ihrem Haus. Ein Chaos.
Ganz ähnlich ist es bei einem Lymphödem, vorausgesetzt es handelt sich um ein eiweißreiches Ödem. Durch die zunehmende Schwellung kann das Gewebe immer schlechter versorgt werden. Es versucht neue Versorgungswege aufzubauen, lagert Fette und Eiweis in den Notgebieten ein, wenn auch unzureichend. Das Eiweis soll in dem unterversorgten Gebiet Wasser speichern. Jetzt wird dieses Wasser mittels Wassertabletten entzogen, also muss mehr Eiweis eingelagert werden. Ein Teufelskreis entsteht. Das Gewebe wird immer dicker, die Versorgungswege werden wie beim Schneetreiben zunehmend unpassierbar. Jetzt reicht ein Kratzer auf der Haut, ein leichter Stoß, und die Haut entzündet sich. Offene Wunden (Wundrose, Ulcus cruris), die nicht heilen wollen entstehen. Kein Wunder, denn die körpereigene Feuerwehr (Immunsystem, -abwehr) gelangt ja aufgrund der Schwellung, den verstopften Straßen, nicht mehr zu den Brandherden. Die Transportwege für die Ver- und Entsorgung ihres Hauses sind immer länger/ immer beschwerlicher geworden.
Je nach Stärke des "Schneesturms" unterscheidet man drei Stadien des Lymphödems
Stadium 0 (= Latenzstadium)
Das Lymphgefäßsystem (=LGS) arbeitet bereits unzulänglich, wird aber durch verschiedene Kompensationsmechanismen mit der Bewältigung der Lymphe gerade noch fertig.
Bildhaft gesprochen: Sie können die Schneemassen so gerade noch wegschaufeln. Doch die Schneehaufen beginnen bereits die Straßen zu blockieren.
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Stadium 1 (= reversibles Stadium)
Jetzt ist das LGS überfordert. Im betroffenen Gebiet kommt es zu einer Schwellung, die jedoch noch weich ist. Es lassen sich jetzt deutliche Dellen hineindrücken, die erst nach geraumer Zeit wieder verschwinden. Durch Hochlagern der betroffenen Gliedmaße, oder aber auch über Nacht geht die Schwellung zurück.
(Foto: Lympho-Opt Fachklinik Pommelsbrunn-Hohenstadt)
Wenn der Straßendienst die ganze Nacht räumt und die Nachbarn zusammen helfen, können Sie am nächsten Tag, ihre Besorgungen erledigen. Sie sind völlig erschöpft.
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Stadium 2 (=spontan irreversibles Stadium)
Die Schwellung geht über Nacht nicht mehr zurück und es bilden sich bereits Verhärtungen. Man kann keine Delle mehr eindrücken.
(Foto: Wittlinger Therapiezentrum)
Jetzt gibt es kein Durchkommen mehr, doch werden Sie noch von Militärhubschraubern aus mit dem Notwendigsten versorgt.
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Stadium 3 (=Elephantiasis)
In diesem Stadium sind die Schwellungen extrem, elefantengleich. Die Haut verhärtet und kann durch warzenförmige Wucherungen bedeckt sein. Manchmal entwickeln sich auch große Wülste. Die Gefahr der Wundrosenbildung ist jetzt besonders groß, kann aber auch schon in früheren Stadien auftreten.
Auch das Militär ist jetzt erstmal überfordert.
(Fotos: Wittlinger Therapiezentrum + Lympho-Opt Fachklinik Pommelsbrunn-Hohenstadt )
So unangenehm gerade dieses Foto auch für den Betrachter ist, richtig behandelt, kann man sehr viel erreichen: