Herstellung
Die Herstellung dieser besonderen Kerzen erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Es gibt vier Arbeitsschritte:
Schneiden und Knüpfen des Dochts.
Nun entsteht das Herzstück der Kerze, die Seele. Allein zur Herstellung einer Seele bedarf es 30 Tauchgänge.
Danach bekommt die Seele ihr erstes Farbkleid und wird so zum Farbling. Insgesamt bedarf es 10 - 12 weiterer Tauchgänge, bis die richtige Farbsättigung erreicht ist.
In diesem letzten Schritt bekommt die Kerze ihre zweite Farbe und ihre finale Form. Sie wird zunächst vorgewärmt, dann nochmals getaucht, schließlich geformt und zum Abkühlen aufgehängt.
Für ein optimales Ergebnis - deutliche Trennung der Farben - steht mir nur ein ganz kleines Zeitfenster zur Verfügung, das ich nicht messen kann, sondern intuitiv erfasse. Verpasse ich dieses Zeitfenster, dann ist die Kerze zu warm bzw. kalt, das Wachs reißt, wird spröde und die Farben trennen sich nicht so schön, wie ich das mag. Insofern ist für mich maximal nur jede 4. Kerze perfekt.
Während das Kerzenziehen eine wunderbare meditative Arbeit ist, ist der letzte Arbeitsschritt, das Formgeben, geprägt von Spannung und Aufregung. Wird mein "Lichtkind" sich so "entwickeln", wie ich mir das wünsche?